Nachdem wir uns schon damit beschäftigt haben wo man Archäologie studieren kann, stellt sich die Frage, wie viele dies überhaupt tun. In Österreich gibt es rund 1.150 Archäologiestudenten (Stand 2012), etwa die Hälfte davon strebt einen Bachelorabschluss an (Quelle: Archäologieforum).
Auf der Suche nach offiziellen Statistiken zu Archäologen bin ich über einen sehr interessanten Bericht gestolpert: Discovering the Archaeologists of Europe 2014
Einige der Zahlen sind mir ins Auge gesprungen und diese möchte ich nun ausschnitthaft hier wiedergeben. Für alle, die die Ergebnisse im Detail nachlesen wollen, habe ich die Seitenzahlen des Projektberichts in Klammern angeführt.
Etwa 1.200 Archäologen sind derzeit in Österreich tätig, davon nur etwa 900 auf entlohnten Posten (S. 12). Je 35% der Archäologen sind in der Feldforschung bzw. in universitärer Lehre & Forschung tätig, 30% in Museen. Die meisten verfügen über Magisterium (33%), Doktorat (38%) oder Habilitation (20%), nur 3% sind Bachelor-Absolventen (S. 14).
Allgemeines Unwohlsein herrschte offenbar bei der Bekanntgabe von Gehältern. Trotzdem konnte angenommen werden, dass das Einkommen eines Archäologen generell unter dem österreichischen Durchschnittseinkommen (=24.843€ brutto) liegt – ausgenommen davon sind jene Mitarbeiter, die bei Institutionen beschäftigt sind, welche den Besoldungsmaßnahmen von Gemeinde, Land oder Bund unterliegen (S. 71).
Nur 42% aller Verträge sind unbefristet, etwa ein Viertel ist auf 1–3 Jahre befristet (24%). Weitere Vertragslaufzeiten und ihre Verteilung sind: mehr als 3 Jahre: 10%, 3–6 Monate: 13%, bis 3 Monate: 7% und 6–12 Monate: 3%.
Im Vergleich dazu sei Großbritannien genannt, wo 82% aller Archäologenverträge auf unbefristete Stellen entfallen. Die Arbeitsplatzsicherheit in Österreich ist somit äußerst gering (S. 71 f.). Diese hohe Fluktuation müsste regelmäßige Jobausschreibungen zur Folge haben. Umso überraschender ist, dass öffentliche Stellenausschreibungen kaum zu beobachten waren.
Da ich selbst in diesem Berufsfeld tätig bin habe ich die schwierigen Arbeitsbedingungen schon am eigenen Leib erfahren. Die Zahlen nun aber vor Augen zu haben, macht einem die Situation umso bewusster. Mein Tip an alle angehenden Archäologiestudenten: dicken Panzer zulegen.