Dieses Mal wird der Schwerpunkt auf das unterirdische Rom gesetzt und zwar die Katakomben: Im 2. Jh. n. Chr. kam es in Rom zu einer Änderung der Bestattungssitten. Anstelle der Brand- wählte man nun die Körperbestattung. An den Ausfallstraßen Roms wurden großflächige Gräberfelder (Nekropolen) angelegt. Diese wurden von Fossoren unterirdisch in den leicht zu bearbeitenden Tuffstein geschlagen. Die Grabstellen sind je nach finanziellen Möglichkeiten des Verstorbenen bzw. seiner Erben gestaltet. Sie reichen von loculi (kleine Grabnischen) über Arkosolgräber (Bogengräber) bis zu Hypogäen (Grabbauten). Von den über 60 bisher lokalisierten Katakomben, die über mehrere Kilometer reichen, sind nur einige wenige heute zu besichtigen.
Wer gut zu Fuß ist sowie Zeit und Muße hat, der kann die Via Appia entlangspazieren. An dieser antiken Gräberstraße stehen beidseitig verschiedene ober- und unterirdische Grabanlagen. Am besten man nimmt den Bus 714 von Termini und fährt bis zu Piazza Navigatori. Nach wenigen Gehminuten gelangt man zur Domitilla-Katakombe (täglich außer DI 9:00-12:00, 14:00-17:00h).
Diese wurde übrigens in den letzten Jahren im Rahmen eines FWF-Projektes von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften mit einem Scanner vermessen und bearbeitet. Eine virtuelle Tour vermittelt einen kleinen Eindruck dieses Unterfangens.
In Gehdistanz befinden sich die Katakomben San Callisto (täglich 9.00-12:00, 14.00-17.00h) und San Sebastiano (MO-SA 10:00-17:00h).
Im Norden Roms an der Via Nomentana steht die Basilika Sant’Agnese (9.30-12.30 und 15.30-19.00h) mit dem Mausoleum für die Töchter Kaiser Konstantins Constantia und Helena, welches zur Kirche Santa Costanza umfunktioniert wurde (9.00-12.00 und 16.00-18.00h). Unter der Kirche befinden sich Katakomben, welche öffentlich zugänglich sind. An der Via Salaria liegt die Priscilla-Katakombe (täglich außer MO 8:30-12:00, 14:30-17:00h).
Eine besonders außergewöhnliche Katakombe, in welcher römisch-griechische Mythen neben christlichen Szenen abgebildet sind, ist jene in der Via Latina. Diese ist ausschließlich über vorherige Anmeldung zu besichtigen.
Bei den Öffnungszeiten gilt – wie in Rom generell – lieber kurz vor Besichtigung nochmals recherchieren und notfalls Ersatzprogramm bereithalten. Zu bedenken ist, dass es unterirdisch deutlich kühler ist, also Jacken mitnehmen. Es herrscht generelles Fotografierverbot und Taschen/Rucksäcke dürfen nicht mitgenommen werden. Die Gänge sind zum Teil sehr eng und die bemalten Wände könnten durch Berührung schwer beschädigt werden.