Am 05. März 2015 findet der eday statt und archaeologos ist einer der offiziellen Blogpartner. Folglich wird es hier in nächster Zeit Hinweise auf diese Veranstaltung der österreichischen Wirtschaftskammer (WKO) geben. Nun mag man sich fragen:
Kulturvermittlung und Wirtschaft/eday, wie passt das zusammen?
Schon von Kindesbeinen an lernen wir weitaus effizienter, wenn Informationen „hübsch verpackt“ werden – denken wir an die anschauliche Geschichte von Hänsel & Gretl als Warnung, nicht mit Fremden mitzugehen. Gleiches gilt für „spielendes“ Lernen. Wir können unseren Kindern stundenlang Rechenaufgaben stellen oder wir spielen mit ihnen Kaufmannsladen oder Monopoly. Dasselbe Prinzip macht sich die Kulturvermittlung zunutze. Freilich gibt es reine Frontalvortragsführungen, weitaus beliebter sind aber „interaktive“ Führungen mit einer partizipatorischen Komponente. Anstelle ausführlich zu erklären wie anstrengend und zeitaufwändig es war, ein römisches Keramikgefäß zu formen, kann man es beispielsweise einfach demonstrieren. Wir ziehen los, um Lehm nahe eines Flusses abzubauen, schlemmen ihn mehrmals unter Zugabe von Wasser, um die groben Zuschlagstoffe herauszusieben. Anschließend formen wir händisch einen Becher. Um ihn mit Dekor zu versehen brauchen wir ein Holzstäbchen. Also gehen wir zum nächsten Busch, schneiden einen Ast ab, schnitzen ihn mit einem Messer zurecht und schon haben wir ein „Dekorwerkzeug“. Der Dekor wird nach Belieben angebracht und dann muss das Gefäß lufttrocknen. In der Zwischenzeit heizen wir den Lehmofen mit Holzscheiten, die wir zuvor geschlägert haben, auf mehrere hundert Grad an und brennen endlich den selbstgemachten Becher.
Ähnliches wird durch sog. Planspiele heute in Unternehmen angewandt, um Ablaufprozesse & Strategien nachvollziehbar zu machen oder Szenarien (virtuell) durchzuspielen (Raimund Mitterbauer und Wolfgang Rosenkranz). Abgesehen vom „Lerneffekt“, den der Einsatz von Spielen in Unternehmen haben kann, gibt es auch den unterhaltenden Faktor. Firmenausflüge und Team Building Events werden seit Jahren erfolgreich eingesetzt, um Kooperationsbereitschaft, Kommunikation und Teamgeist zu fördern (Kasra Seirafi, Anne Aubrunner und Karl Hintermeier).
Hinlänglich bekannt ist, dass die Fördergelder für Wissenschaft und Kultur starken Kürzungen unterliegen. Die Durchführung von Projekten obliegt daher engagierten Forschern/Innen sowie Kulturschaffenden, die meist un- bzw. unterbezahlt arbeiten, weil sie an eine Idee glauben und sie der Öffentlichkeit nahebringen wollen. Auf lange Sicht kann die Kreativszene unter diesen Bedingungen freilich nicht produktiv sein, denn auch sie hat Rechnungen zuhause liegen, die bezahlt werden wollen. Erfreulicherweise engagieren sich immer mehr Unternehmen für die Förderung von Kunst, Kultur und Wissenschaft und stehen als Sponsoren oder Kooperationspartner zur Verfügung. In den letzten Jahren kamen überdies weitere Finanzierungsmittel hinzu: Crowdfunding und Crowdinvesting (Paul Pöltner und Andreas Puchinger).
Auch wenn es sich hierbei um eine fachfremde Veranstaltung handelt, ist anhand dieser Beispiele ersichtlich, dass produktiver Input zu erwarten ist, der auf unser Themengebiet umgelegt werden kann.
Daher, nichts wie hin zum eday:15
BASISINFOS:
eday:15 „Mehr Spielraum für Unternehmen“
05.03.2015 ab 9:00h
kostenlose Teilnahme
WKO Wien
Wiedner Hauptstraße 63
1040 Wien