Dass gelegentlich römisches Essen verkostet wird, ist keine Besonderheit. In der Wiener Scala allerdings, leisten einem dabei gleich vier römische Kaiser Gesellschaft!
Für mich als Archäologin war es daher eine besondere Freude, als ich das Dinnerspektakel Cena Claudiana zum Geburtstag geschenkt bekommen habe. Die Inszenierung ist einmalig und wirklich sehenswert.
In manchen Details mussten zwar logistische Zugeständnisse gemacht werden, aber das tut dem Erlebnis keinen Abbruch – auch wenn man ein kritischer Archäologe ist 😉 Grundsätzlich wurde auf Authentizität aber sehr viel wert gelegt, so tragen unter anderem die Legionäre den gladius historisch korrekt auf der rechten Körperseite, während die höheren Ränge ihn links tragen.
Die Bühne befindet sich sozusagen mitten unter den Zuschauern. Man ist von Kaiser Claudius persönlich zum Gastmahl geladen. Der Gastgeber schwelgt dabei in Erinnerungen und erzählt seine gesamte Familiengeschichte beginnend mit Kaiser Augustus. Ständig passiert etwas, Auftritt rechts, Auftritt links, Rufe von draußen – Das Stück ist daher äußerst kurzweilig und die politische Geschichte Roms unterhaltsam in Szene gesetzt. Zusätzlich werden kleine römische Köstlichkeiten und ein römischer Gewürzwein serviert. Sehr überraschend fand ich, dass einige Leute kaum beim Essen zugegriffen haben. Man muss sich nur trauen, offen für neue Geschmacksrichtungen zu sein. Meine Familie hat jedenfalls alles weggeputzt, denn es schmeckte wirklich hervorragend.
Bruno Max und seinem ausgezeichneten Ensemble ist da wirklich ein Meisterstück gelungen, dass sich Römerfans keinesfalls entgehen lassen sollten. Viel Zeit ist nicht mehr, also schnell den Terminkalender zücken und Karten reservieren. Ab 20.5.2016 ist Kaiser Claudius dann nämlich wirklich Geschichte.