Seit 2006 wird die Niederösterreich-Card angeboten, welche jeweils von April bis März gültig ist. Nach Entrichtung eines Fixpreises – 2015 sind es 55 Euro für Erwachsene – können mittlerweile 331 Ausflugsziele in Niederösterreich und Umgebung erkundet werden. In der vorangegangenen Saison 2014/15 wurden 144.157 Karten verkauft, wobei ca. 90.400 davon bereits Verlängerungen von Stammkunden waren (Quelle). Das Konzept geht also voll auf, die Käufer sind zufrieden und bleiben der NÖ-Card treu.
Ich bin erst seit drei Monaten im Besitz einer NÖ-Card und habe sie noch nicht exzessiv genutzt. Dennoch konnten im Rahmen von Wochenendausflügen schon einige Ziele angesteuert werden. Was mir aber besonders an dem Konzept gefällt, ist die kleine Auszeit für Zwischendurch. Ich habe das Verzeichnis mit den Ausflugszielen im Auto, sozusagen für den „Kulturnotfall“. Neulich hatte ich einen Geschäftstermin in Berndorf und danach noch eine Stunde Zeit. Sofort zückte ich mein schlaues NÖ-Card-Buch und checkte die Umgebung bezüglich möglicher Ausflugsziele. Schnell wurde ich fündig: die Berndorfer Stilklassen
In der heutigen Volksschule und der gegenüberliegenden Hauptschule befinden sich äußerst dekorativ ausgemalte Klassenzimmer. Die Schulgebäude wurden zwischen 1908 und 1909 errichtet, wobei die Innengestaltung von dem Industriellen Arthur Krupp finanziert wurde. Geht man durch die Klassenzimmer, so unternimmt man eine kunsthistorische Zeitreise. Vom ägyptischen Lehrzimmer (2500–1260 v. Chr.) bis hin zum Empire Lehrzimmer (1804–1814n. Chr.) sind alle Stilrichtungen vertreten.
Fazit: Die Berndorfer Stilklassen sind der perfekte Kultursnack für Zwischendurch. In weniger als 30 Minuten ist man durch alle Klassenzimmer durchgegangen und konnte sich an diesen interessanten Malereien erfreuen. Führungen werden nur gegen Voranmeldung angeboten. Richtig vertiefen kann man sich ohne eigene Unterlagen vor Ort daher leider nicht.