Hat man sich dazu entschlossen, Archäologe zu werden, so kennt man das: Man wird mit großen Augen angestarrt und besorgt gefragt, warum man sich denn genau dieses Studium ausgesucht hat und warum man nichts „Vernünftiges“ lernen möchte.
Da man bei Familienfeiern regelmäßig Rechtfertigungssermone herunterbeten muss, sollte man sich selbst die Frage stellen, wozu man Archäologie überhaupt braucht. Interesse allein zählt nicht, Überzeugungsarbeit ist gefragt und man kann sich sicher sein, dass die Fragen nach einigen Jahren weniger werden.
Also, wozu braucht man Archäologie nun?
Wie alle historischen Wissenschaften ist hier Umwegrentabilität das Stichwort. Primär geht es um die Erforschung der Vergangenheit, das ist klar. Aber Geschichte wiederholt sich regelmäßig und die Menschen werden dennoch nicht klüger. Anstatt, dass sie die Gegenwart mit der Vergangenheit vergleichen und ihre Schlüsse daraus ziehen, machen sie blind immer wieder die gleichen Fehler. Betrachtet man diese Situation im großen Ganzen, so haben wir leider überhaupt nichts gelernt. Immer noch Wiederholen sich Wirtschaftskrisen, Geldentwertungen, Flüchtlings- und Zuwanderungsprobleme, Vorwürfe gegen Migranten, Kriege, Grenzverschiebungen – man könnte die Liste hier endlos fortsetzen.
Vielleicht sollte sich so mancher Politiker ein antikes (Groß-)Reich als Vorbild nehmen und sich die damaligen Probleme und Lösungsansätze vor Augen führen. Manches wird funktioniert haben, manches nicht, manches wird für heutige Verhältnisse aufgrund diverser Gründe nicht umsetzbar sein bzw. nicht umgesetzt werden wollen. Fakt ist, wir brauchen die Erforschung der Vergangenheit, um aus ihr zu lernen!
Ich
Der Artikel erklärt rein gar nichts wie in seinem Titel angekündigt. Es mag ja sein, dass die Archäologie auch die Fehler der Vergangenheit aufdeckt, aber solange in der Gegenwart niemand etwas damit tut und in Konsequenz daraus lernt, bringt das (also auch die Archäologie) niemandem etwas.
archaeologos
Liebe/r Ich,
Danke für das Kommentar. Natürlich liegt es an den Menschen, Informationen, die sie erhalten zu evaluieren, zu überdenken und daraus einen für sie gangbaren Weg zu finden. Gibt es aber keine Wissenschaftler/innen mehr, die diese Informationen erforschen und aufbereiten, so fehlt den Menschen die Basis, um aktiv Lösungen für aktuelle Probleme zu finden.
Der bekannte Satz “Wissen ist Macht” enthält in aller Kürze, was ich mit meinem Text gemeint habe. Nur wer möglichst viele Informationen besitzt, kann neue und bessere Lösungen entwickeln.
Liebe Grüße, Claudia