Seit 1681 befindet sich Schloß Rosenburg im Besitz der Familie Hoyos, welche es liebevollst pflegt und regelmäßig renoviert. Ein wichtiger Pfeiler zur Deckung der Kosten sind die Einnahmen, welche durch Besucher generiert werden und die, laut Homepage, zur Gänze der Schloßerhaltung zugute kommen.
Die Schloßanlage teilt sich in einen individuell zugänglichen Gartenbereich mit Falknereimuseum sowie eine Aussichtsterrasse und das eigentliche Schloß. Letztere Bereiche sind ausschließlich im Rahmen von Veranstaltungen zugänglich. Auf der Aussichtsterrasse finden zweimal täglich Flugvorführungen der historischen Falknerei statt. Ich wollte mir eigentlich das Geld hierfür sparen weil mich Falknerei nicht interessiert. Im Nachhinein war ich aber sehr froh, dass meine Begleitung darauf bestanden hat, das Ticket zu lösen. Die Vorführung ist von einer Moderation begleitet, welche die verschiedenen Tiere und ihre Funktion erläutert. Am beeindruckensten ist zweifelsohne, dass die Vögel nur knapp über den Köpfen der Zuschauer hinwegfliegen und man gelegentlich sogar von einem Flügelschlag gestreift wird.
Die Besichtigung der Schloßräumlichkeiten ist nur im Rahmen einer Führung möglich, die dreimal täglich angeboten wird. Auch hier ist ein Aufpreis zu bezahlen, der sich aber jedenfalls lohnt, da man in die Prunkräume sonst nicht hineinkommt. Begrüßt wurden wir von einer „historisch“ gekleideten Kulturvermittlerin. In zeitgemäßem Gewand aufzutreten fand ich persönlich eine nette Idee. Allerdings hakte es dann an den Details, sodass mich das Ensemble dann sogar störte. Denn die Kulturvermittlerin hielt während der ganzen Führung das Telefon in der Hand. Auch ich muss immer mein Mobiltelefon mit mir tragen wenn ich Mittelalterführung habe, um für den Notfall gerüstet zu sein. Doch ich verstecke es dann in einer Tasche, um den Eindruck für die Besucher nicht zu verfälschen. Ferner hatte sie künstliche Fingernägel mit knallpinkem Nagellack und war stark geschminkt. Mein erster Eindruck war also nicht gerade positiv.
Die Informationen, die unsere Kulturvermittlerin uns zukommen ließ waren jedoch äußerst interessant und auch ihr Zeitmanagement war ideal. Nicht zugesagt hat mir jedoch ihre nonverbale Kommunikation wie fehlender Augenkontakt und monotoner Tonfall, sodass es nach „auswendig gelernt“ klang. Dennoch war die Führung ein Gewinn für mich, da unheimlich viel hängen geblieben ist, wie ich jetzt beim Schreiben dieser Zeilen bemerke. Auf Fragen der Besucher ging unsere Kulturvermittlerin bereitwillig ein und ließ sich auch nicht aus der Ruhe bringen als wegen Besucherandranges schon die nächste Besuchergruppe vor der Tür stand.
Fazit: Unbedingt das Ticket „Basiseintritt“ lösen und sowohl Falknereivorführung als auch Schloßbesichtigung in Anspruch nehmen. Daher empfiehlt es sich, die Anreise etwas zu planen, damit man rechtzeitig zu den Vorführungen bei der Rosenburg ankommt. Ferner werden attraktive Veranstaltungen geboten wie beispielsweise „Nabucco“ als Open-Air-Konzert (06.08.2015), kulinarische Genüsse wie regelmäßige Krimidinner und Ritteressen sowie das Rosenburger Ritterturnier im ältesten Turnierhof Europas (26. & 27.09.2015).
davdn
Präsentation/Ausstellung
6.20
Vermittlung
6.40
Freundlichkeit Personal
7.20
Facilities/Service
7.50
Preis-/Leistungsverhältnis
6.30
Attraktives Schloss im schönen Umfeld, die Führung etwas von der Stange, aber dennoch interessant. Greifvogelshow imposanter als persönlich erwartet.