Fortsetzung der Serie namens „Aus dem Tagebuch eines Archäologen”, die einen Einblick gewährt in jene archäologischen Abenteuer, mit denen nicht einmal Indiana Jones konfrontiert ist:
Z’ausfahren – Mission impossible? (Rom, 24.09.2013)
Nach gefühlten 100 Vorträgen der Frühchristen-Konferenz (CIAC) ging’ s abends per pedes zur Bim, die überraschenderweise auch gleich kam. Schnell eingestiegen und ab zum Österreichischen Institut. Plötzlich ein Halt nahe des Tiberufers. Die Türen gehen auf, der Herr Chauffeur steigt aus und geht zur Kreuzung nach vor. Die ersten Fahrgäste werden langsam unruhig, man schaut aus dem Fenster, man steigt aus und folgt dem Bimfahrer. Es wird diskutiert, geschaut, Taxis und Busse vorbeigewunken, sie sollen abbiegen und die nächste Brücke nehmen – eine Alternative, die der Bim verwehrt bleibt. Der Stau auf der Brücke scheint auszuufern, es wird gehupt. Komischerweise zeigt sich der Stau ob des Lärmes völlig unbeeindruckt.
Einige Passagiere steigen aus, um den Heimweg zu Fuß anzutreten. Ich entscheide mich schließlich auch dafür, gehe über die Brücke und sehe einen Bus auf den Schienen stehen, mit eingeschalteter Warnblinkanlage. Dahinter zwei Reisebusse, die versuchen zu wenden, um das Ufer weiter entlang zu fahren und die nächste Brücke zur Überquerung des Tibers zu benutzen – gibt ja genug zur Auswahl hier. Nachdem die beiden dieses nahezu unmögliche Unterfangen gelöst haben, schaltet der Übeltäter die Warnblinkanlage ab und fährt einfach gerade über die Brücke weiter.
Bis dann alle wieder in die Gänge kommen, dauert es zwar noch ein bissl, aber da bin ich dann schon fast daheim. Zu Fuß kommt man hier doch schneller, und vor allem verlässlicher voran, denke ich mir während ich die letzten Sonnenstrahlen auf der Dachterrasse des Istituto Storico Austriaco genieße.