Fortsetzung der Serie namens „Aus dem Tagebuch eines Archäologen”, die einen Einblick gewährt in jene archäologischen Abenteuer, mit denen nicht einmal Indiana Jones konfrontiert ist:
Willkommen in Rom oder Juhuu, mein Gepäck ist doch da! (Rom, 23.09.2013)
Heute ging’s in aller Herrgottsfrüh in die ewige Stadt. Konferenzmarathon quasi, nachdem ich ja am Samstag erst von der 30° Grad heißen AIPMA-Konferenz in Athen ins herrlich regnerische Wien heimkehrte. Um 4h also aus den Federn und zum Flughafen gedüst.
Flug war ruhig und problemlos. Am Flughafen in Rom habe ich eine Wiener Archäologen-Kollegin beim Gepäcksband getroffen. Neben uns stand eine Schulklasse, die sich über einen Kollegen lustig machte, er würde seinen Koffer nicht bekommen und müsse sich dann hier in Rom neue Unterflak (wienerisch für Unterhosen) kaufen.
Meine Kollegin bekommt ihren Koffer, alle anderen auch, auch der Herr Unterflak, nur… man rate, ja mein blitzblauer Koffer ließ sich am Bandl nicht blicken. Die Menge löst sich auf, ich trotte ums Gepäckband, das sich beharrlich weiterdreht und einen letzten Funken Hoffnung aufblitzen lässt, mein Koffer würde auch noch daherkommen. Dabei fällt mir eine asiatische Kleingruppe auf, die ähnlich hoffnungsschwanger auf das Bandl starrt. Ich gehe zu der am intensivsten starrenden, kleinen Dame und frage: „Do you also miss your luggage?“. Sie darauf: „Yes“. Ich wende mich zu meiner Kollegin und meine, es bestünde wohl wenig Hoffnung, dass da noch Gepäck nachkommt. Also gehe ich zum Customer Service. Darauf die asiatische Dame: „Naa, woart ma no a bissl“ !!!!!!!!!!!!
Zur Beruhigung der Lesergemeinde: Letztendlich kamen unsere beiden Koffer doch noch. Wir haben durch das Hin und Her zwar ca. 1 Stunde verloren, aber Hauptsache war, dass ich nicht in „abgrissenen Jeans” zur Frühchristen-Konferenz (CIAC) gehen musste, wo ich mir dann vermutlich verständnislose Blicke eingefangen hätte.