Fortsetzung der Serie namens „Aus dem Tagebuch eines Archäologen”, die einen Einblick gewährt in jene archäologischen Abenteuer, mit denen nicht einmal Indiana Jones konfrontiert ist:
Die ewige Stadt – ein Abschied (Rom, 26.09.2013)
Am Samstag geht es wieder heim nach Wien und langsam regt sich die sentimentale Aufbruchstimmung. Plötzlich ist die Stadt gar nicht mehr so stressig, die Öffis kommen immer brav daher und ein Römer bietet mir sogar einen Sitzplatz in der völlig überfüllten Bim an. Tja, das ist halt Rom. Ein ständiges Hin und Her, nie ist man zufrieden, immer ist alles anders.
Heute war ein wirklich herrlicher Tag. Nicht nur das Wetter, das einen vergessen lässt, dass in Wien quasi der Winter vor der Tür steht, auch die Stadt war angenehm. Anstelle mit den Konferenzteilnehmern Monumente anzusehen, die man ohnehin schon kennt, bin ich nach Trastevere gefahren und habe mich mit dem von allen außer mir geliebten Viertel versöhnt. Letztes Mal entging ich nur knapp einem Taschendiebstahl, daher war ich nicht so begeistert von dem Grätzl. Heute war es aber anders. Ich fuhr mit dem Bus zur American Academy, stieg früher aus und ging ad hoc in einen nahen Park namens Villa Sciarra. Es war friedlich und ruhig dort, schöne Grünflächen, schattige Plätzchen, Omas flanieren mit ihren im Kinderwagen schlafenden Enkerln .
Die American Academy war aber das Highlight des Tages! Ich traf dort eine Kollegin, die ich letzte Woche in Athen kennengelernt hatte. Sie lud mich auf einen Kaffee ein und da überkam mich natürlich die Neugier, dieses herrliche Areal besichtigen zu können. Es ist ein riesiges Gebiet mit mehreren Gebäuden, einem überdimensionalen Garten, einer eigenen Bar, einer Kantine und einen Billardtisch hab ich auch erspäht! Da sich die Amerikaner am Gianicolo angesiedelt haben, ist eine allumfassende Aussicht selbstredend.
Als ich meiner Begeisterung Ausdruck verlieh, meinte meine Kollegin einschränkend: „Naja, die Briten haben aber einen eigenen Tennisplatz!“ 😮