Nach der Villa des Maxentius ging es ca. 300 m stadtauswärts zum Mausoleo di Cecilia Metella. Seit jeher gilt der Grabbau als Landmarke auf der Via Appia, ist er doch aufgrund seiner Monumentalität weithin zu erkennen.
Der Grabbau ist täglich, außer montags, ab 9:00h zu besichtigen (siehe Öffnungszeiten) und das Ticket kostet 6 Euro für Erwachsene. Wer sich über den stolzen Preis wundert: Das Ticket gilt für 7 Tage für den einmaligen Eintritt für zwei weitere Ausgrabungsstätten, nämlich die ebenfalls an der Via Appia gelegene, sehr sehenswerte Villa dei Quintilii und die Caracalla-Thermen.
Cecilia Metella war die Tochter des römischen Konsuls Quintus Caecilius Metellus Creticus (69 v. Chr.), der seinen Beinamen Creticus durch die Eroberung der Insel Kreta im Jahre 65 v. Chr. erhielt. Ihr Mann Marcus Licinius Crassus war vermutlich der Sohn des gleichnamigen Triumvir, der 60 v. Chr. das 1. Triumvirat mit Pompejius und Caesar bildete. Cecilias Mann hatte 58 v. Chr. in Caesars Gallischem Krieg gekämpft und sich 54 v. Chr. als Quaestor von Gallien verdient gemacht. Er ließ diesen Grabbau zwischen 30 und 20 v. Chr. errichten und zwar an jener Stelle, an der vor 260.000 Jahren ein Lavastrom endete. Über Cecilia selbst ist kaum etwas bekannt, aber ihr Grabmonument spielt auf die reichen Verdienste ihrer Familie an. Der Sockel besteht aus einem quadratischen Block, der mit Travertinblöcken verkleidet war, von denen sich heute nur mehr wenige erhalten haben. Darauf steht ein Zylinder, ebenfalls aus Travertinblöcken, an dessem oberen Abschnitt ein marmorner Bukranienfries zu sehen ist. Stierschädel zwischen voluminösen Girlanden symbolisieren reiche Opferzeremonien, dazwischen befinden sich Trophäen, siegreiche Soldaten und gefangene Barbaren. Möglicherweise war der Zylinder ursprünglich ähnlich einem Grabhügel mit Erde bedeckt. Im Inneren befindet sich eine konische Grabkammer von 6,5 m Durchmesser, die die gesamte Höhe des Zylinders einnimmt und in einem lichtspendenden oculus (Öffnung) endet. In der Kammer aufbewahrt war der Sarkophag der Cecilia Metella, der heute im Innenhof des Palazzo Farnese steht.
Wegen des strategisch äußerst günstigen Platzes wurde das Grabmal in eine byzantische Befestigung integriert. Im 11. Jh. war es Teil einer befestigten Siedlung der Grafen von Tuscolum mit Mauern und Türmen. Die zinnenhafte Bekrönung des Baus stammt aus der Umgestaltung durch die Familie Caetani, welche ihn im 13. Jh. in ihr sog. Castrum Caetani integrierte.
Nur wenige hundert Meter entfernt befindet sich die Villa des Herodes Atticus (Capo die Bove), die freilich auch mit einem kleinen Abstecher bedacht wurde.
Quellen:
Ivana della Portella, The Appina Way. From its Foundation to the Middle (Los Angeles 2004).
Reisebericht im Rom-Forum Roma Antiqua
Goethes Reisebericht zu seiner Italienreise 1786
Soprintendenza Speciale per il Colosseo, il MNR e l’area archeologica di Roma – die Seite ist leider nicht mehr existent, ein Erklärungsversuch, was damit passiert ist, findet sich hier
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