Vor gut 2 Wochen hat sich die Römerstadt Carnuntum in den Winterschlaf begeben. Ich auch? Nein nicht ganz. Jetzt ist endlich Zeit, Dinge zu erledigen, die bisher zu kurz gekommen oder liegengeblieben sind, so auch wieder einmal einen Blog zu schreiben:
Eine sehr intensive Saison liegt hinter mir, wie auch die gestiegenen Besucherzahlen verdeutlichen. Rund 180.000 Menschen haben Carnuntum im Jahr 2016 besucht, natürlich waren nicht alle davon bei meinen Führungen 😉 Nein, ich habe viele liebe und kompetente Kollegen, die diesen Kraftakt mit mir gemeinsam bewältigt haben und manche Besucher besichtigten die Häuser individuell. Ich selbst habe ca. 3.400 Besucher durch das Gelände geführt und ihnen die Kulturgeschichte Carnuntums näher gebracht. Dabei habe ich viele interessante Menschen jeder Altersgruppe kennengelernt und spannende Gespräche und Diskussionen führen dürfen. Der stärkste Monat war selbstverständlich der Juni, in dem viele Schulklassen Carnuntum besuchten und ich so auf 129 Einzelbesucher und 685 Gruppenteilnehmer kam, insgesamt also 814 Personen. In den anderen Monaten lag mein Besucherkontakt zwischen 300 und 600 Führungsinteressierten pro Monat. Im Durschnitt habe ich pro Tag 8 km zurückgelegt, an intensiven Tagen mehr als 10 km. Wer jetzt meint, „toll, da kann man während der Arbeit Fitness machen“ der kennt die holprige Römerstraße nicht.
Außerdem wird die Führung im „Museumswalk“ abgehalten, sodass man langsam durch die Ruinen schlendert und natürlich auch viel steht und erklärt. Im Durschnitt bin ich während dieser Saison ca. 1.300 km gegangen. Das entspricht etwa der Entfernung Wien – Paris oder Wien – Neapel. Man könnte aber auch 2 Mal von Wien nach Bad Aussee gehen und wieder zurück oder 32 Mal die Strecke Wien – Carnuntum zurücklegen und würde die gleiche Distanz absolvieren wie ich in 9 Monaten Führungstätigkeit.
Wenn ich gerade nicht auf Führung war, so habe ich römische Wachstafeln geglättet, die bei manchen Vermittlungsprogrammen zum Einsatz kommen – und zwar rund 3.000 Wachstafeln in dieser Saison. Außerdem kamen immer wieder Fragen auf, die ich ad hoc nicht beantworten konnte und daher nachrecherchiert und zum Teil sogar in Blogbeiträgen verarbeitet habe. Ferner feierte mein Kindergartenprogramm „Adelphius-Führung“ dieses Jahr Premiere und wurde von den kleinen Nachwuchsrömern begeistert angenommen. Dieses Jahr war also sehr ereignisreich, spannend, aber auch anstrengend. Vor allem in den letzten Wochen vor Saisonschluss war es zum Teil bitterkalt.
Deshalb bin ich froh, in den nächsten Monaten wieder einmal als Führungskonsument unterwegs sein zu dürfen. Daraus werden sicher einige Blogartikel entstehen und ich freue mich, den einen oder anderen Leser wieder ab März 2017 in Carnuntum oder Hainburg/Donau bei Führungen begrüßen zu dürfen. Wer nicht so lange warten kann, der trägt sich schon jetzt den 19.01.2017 in den Kalender ein, an dem mein Vortrag über die Malerei Carnuntums stattfindet (siehe Veranstaltungen). Am besten Facebook-Fan werden und/oder regelmäßig am Blog vorbeischauen, um ja keine Termine zu verpassen. Bis bald und VALETE!