Jonas Hopf gründete mit der kulevo GmbH den ersten weltweiten Reiseanbieter, der Reenactment standardmäßig in Urlaubsreisen integriert. Derzeit bietet er Geschäftsanteile auf der Crowdinvestment-Seite innovestment.de an, um das Unternehmen weiter auszubauen. Ein Gewinn für Geschäftspartner und Kunden, die an weiteren Zeitreisen interessiert sind. 16 Tage hat man noch Zeit in das innovative und aufstrebende Unternehmen zu investieren. Grund genug für archaeologos, einen Blick hinter die Kulissen zu wagen und den Geschäftsführer Jonas Hopf zu einem Interview zu bitten:
CB: Ihr Unternehmen ist nun ein Jahr alt und Sie haben sich zwecks Expansion für ein Crowdinvestment-Projekt entschieden. Nun ist das Projekt schon einige Wochen online und die Investmenstsumme steigt stetig an, aber wer investiert denn da genau?
JH: Aus der bisherigen Erfahrung sind es vor allem Privatpersonen, die auf das Crowdinvestment aufmerksam werden. Ab einem Betrag von 250 Euro ist man schon Teil des Projekts und erhält zugleich einen Zeitreise-Gutschein. Viele verwenden diesen gleich für unsere erste Zeitreise zu Steppenvölkern, die bereits im August 2016 stattfindet und schon sehr gut gebucht ist. Es gibt aber noch einige Restplätze.
CB: Und wie geht es nach August 2016 weiter? Wann werden weitere Zeitreisen gelauncht?
JH: Das kommt im Wesentlichen auf das Crowdinvestment an und wieviel Geld wir für die Expansion zur Verfügung haben. Sehr bald ist eine Zeitreise nach Kreta zur Hochkultur der Minoer geplant. Darauf folgt eine Zeitreise zur Eiszeit in die schwäbische Alb. Eine Zeitreise zu Römern ist in Planung, aber da suchen wir noch nach einem geeigneten Austragungsort.
CB: Wie muss ich mir denn so eine Reise genau vorstellen? Für mich als Frau natürlich interessant, was zieh ich denn da bloß an?
JH: Die Zeitreisen bestehen aus mehreren Blöcken. Im Reenactment-Teil trägt man authentische Kleidung, die von uns zur Verfügung gestellt wird. Man lebt dann exakt so wie es der jeweiligen Epoche entspricht und lernt neben handwerklichen Tätigkeiten auch die historische Küche kennen. Für 3–5 Tage taucht man also vollständig in eine längst vergangene Zeit ein. WC- und Dusch-Container werden bereitgestellt. Diese stehen dann aber etwas abseits und nicht unmittelbar neben dem Zeitreiselager, sodass man sich frei entscheiden kann zwischen Authentizität oder moderner Bequemlichkeit.
Im zweiten Teil wohnt man in ganz klassischen Hotels, sieht sich das Land an, lauscht spannenden Vorträgen, kann bei Wellness-Einheiten entspannen und zwar in modernen Privatkleidung.
CB: Wie viele Teilnehmer können an einer Zeitreise teilnehmen und gibt es ein Mindestalter?
JH: Die Gruppengröße ergibt sich aus der jeweiligen Zeitreise, also zum Beispiel je nachdem wie viele in das Wikingerschiff passen, den angemieteten Kleinbus oder wie viele Pferde vor Ort zur Verfügung stehen. Bei der ersten Reise im August 2016 beträgt die Gruppengröße beispielsweise 14 Personen. In der Endphase sollen bei Maximalauslastung vier Gruppen zu je 10 Personen buchbar sein. Die Kleingruppen können so im Wechsel an den verschiedenen Tagesangeboten teilnehmen (Kochen, Bogenschießen, Filzen etc.). Bei den Abendveranstaltungen, wenn man beispielsweise gemeinsam am Lagerfeuer sitzt, treffen alle Gruppenteilnehmer aufeinander und können sich über Erlebtes austauschen. Bezüglich des Mindestalters gibt es keine Voraussetzungen, die Reisen sind durchaus auch familiengerecht, von Neugeborenen und Kleinkindern abgesehen.
CB: Wie haben Sie die Experten für Ihr Projekt ausgesucht?
JH: Die Experten für das Zeitreise-Projekt sind mir zum Teil persönlich bekannt, wie Christian Schrade. Er ist mehrfacher deutscher Meister und wird unseren Kunden das berittene Bogenschießen beibringen. Harm Paulsen war einer der Ersten, der sich in Deutschland mit experimenteller Archäologie beschäftigt hat und ist vielen unserer Kunden aus verschiedenen TV-Produktionen bekannt. Andere Wissenschaftler habe ich durch Zufall, durch persönliche Recherche und über Bücher kennengelernt und angesprochen. Ihnen allen ist gemeinsam, dass Sie mit Leib und Seele an der Vermittlung alter Kulturen interessiert sind.
CB: Jetzt haben Sie so von den Zeitreisen geschwärmt, wo kann man denn buchen?
JH: Buchen kann man direkt bei uns auf der kulevo.de-Homepage online oder übers Telefon beim Team des Zeitreisebüros. In der zweiten Phase sind Kooperationen mit bestehenden Reisebüros geplant.
CB: Die Kulturvermittlung ist auf dem Vormarsch und immer deutlicher tritt hervor, wie wichtig die Auseinandersetzung mit Kulturgeschichte wird, um moderne Probleme zu begreifen. Die Zeitreisen sind eine gute Methode, Kulturvermittlung auf spannende und aktive Art zu betreiben. Ich wünsche Ihnen und Ihrem Projekt alles Gute und bedanke mich fürs Gespräch.