Am ersten Abend gingen wir gemeinsam in ein außergewöhnliches Restaurant. Das Lokal Caupona nahe der Ausgrabungsstätte von Pompeji bietet ein antik-römisches Menü an. Als Archäologin und Kulturvermittlerin war ich natürlich gespannt auf dieses kulinarische Experiment. Der Weg zum Lokal ist ein wenig abschreckend und ich hätte dort nie ein solch nettes Lokal vermutet. Hat man das Restaurant aber erst einmal gefunden, so ist man sofort positiv überrascht. Der Gastgarten ist sehr malerisch gestaltet, aber das eigentliche Highlight ist das Innere. Die Wände sind im Stil pompejanischer Malereien gestaltet. Der Wirt erklärte uns genau, um welche Malereien es sich handelte, deren originale Vorbilder noch heute in einer ausgegrabenen Gaststätte zu besichtigen sind. Die Tische waren liebevoll dekoriert mit römischen Öllampen, römischen Bechern und Weinamphoren statt Weinflaschen. Jeder Gast konnte sich in antikes Gewand hüllen, um das Erlebnis abzurunden. Im Hintergrund spielte stimmungsvolle Musik. Die hölzernen Speisekarten sind mit pompejanischen Motiven verziert und lehnten am lararium (Hausheiligtum).
Das Menü wechselt regelmäßig, vegetarische Wünsche werden berücksichtigt und man kann auch a la carte essen. Im Preis von 35€/Person sind Wasser, Falerner-Wein (nach antikem Vorbild) und mulsum (süßer Gewürzwein zum Dessert) inkludiert. Auch wenn einem vielleicht nicht jeder Gang schmeckt, weil manche Kombinationen etwas gewöhnungsbedürftig sind, sollte man einen solchen Abend nicht verpassen. Es ist ein einzigartiges Erlebnis mit exzellentem Preis-Leistungsverhältnis. Die Details sind durchwegs stimmig (sogar die WC-Anlage ist antik angehaucht) und das Personal ist unglaublich bemüht und freundlich, sodass man sich gut aufgehoben fühlt. Uneingeschränkt empfehlenswert!
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