Nachdem nun mittlerweile fast alle Unterstützer des Crowdfunding-Projektes ihre Dankeschöns erhalten haben, blicke ich ein bisschen wehmütig, aber stolz zurück:
Der Wunsch, meine Dissertation „Kinderdarstellungen in der Spätantike und im frühen Christentum“ zu publizieren, keimte schon in der Erstellungsphase. Nach Abschluss des Doktorats war ich aber, ehrlich gesagt, absolut energiefrei und verwarf den Gedanken wieder. Das beständige Drängen durch Freunde, Familie und Kollegen und insbesondere der Umstand, im Phoibos Verlag einen verlässlichen Partner gefunden zu haben, ließ mich dann aber doch wieder Mut fassen. Der Plan war also gefasst, in wenigen Wochen sollte das Buch auf dem Tisch liegen. Mir war zwar bewusst, dass das Besorgen von Bildern und Bildrechten aufwändig ist, aber niemals habe ich erwartet, wie langwierig und kompliziert es dann letztendlich doch sein sollte. Die Kostenvoranschläge der Bildinhaber ließen mich verzweifeln. So kam ich auf die Idee, die traditionellen Wege der Projektfinanzierung zu verlassen und ein Crowdfunding-Projekt zu installieren. Auch hier war mühevolle Recherche angesagt: Welche Plattform passt zu meinem Projekt? Wie hoch sind die Fixkosten? Welche Zielgruppe und welche Reichweite hat diese Plattform? Wie lange sollen die Texte sein? Wie sieht ein gutes Video aus? Welche Gegenleistung kann ich als Dankeschön bieten? Fragen über Fragen…
Wer also glaubt, ein Crowdfunding-Projekt sei „schnell gemacht“, der irrt! Der Dreh des Projektvideos hat beispielsweise alleine schon drei Tage gedauert. Ist das Projekt dann endlich online, muss fleißig die Werbetrommel gerührt werden. Freunde, Bekannte, Print- und Online-Medien sind zwecks Bekanntmachung zu informieren. Der Aufwand hat sich aber gelohnt, denn letztendlich ging alles gut. Das Projekt lief von 17.09.2015 bis 18.10.2015 auf Startnext und kam durch 40 Unterstützer auf die Summe von 3.035 Euro.
Im November wurden bereits die ersten Dankeschöns eingelöst. Die „Verspielten Römer“ bekamen handgefertigte Sets mit fünf römischen Spielen zugesandt. Für die „Obulus“-Unterstützer wurde das Räucheropfer im Archäologischen Park Carnuntum veranstaltet und auf Youtube gestellt. Gleichzeitig wurde fleißig am Buch gearbeitet, Bilder ausgesucht und die vielen „Bildpaten“ und „Herz für Archäologie“-Unterstützer namentlich verewigt.
Die Abgabe des finalen Manuskripts an den Verlag fand schließlich im Dezember statt. Im Jänner folgten mehrere Korrekturdurchgänge bis das Buch fertig layoutiert war. Und nun, im Februar 2016, ist die Publikation gedruckt. Noch diesen Monat werden die „Kinderdarstellungen in der Spätantike und im frühen Christentum“ im Handel erhältlich sein. Die „Bildpaten“ und „Bücherwürmer“ des Crowdfunding-Projekts halten es jedoch als erste in den Händen.
Nachdem die Römerstadt Carnuntum ab März wieder aus ihrem Winterschlaf erwacht, werden schließlich die letzten ausständigen Dankeschöns eingelöst werden. Dazu bin ich mit den „Meet&Greet“-Unterstützern bereits in Kontakt, um einen passenden Termin für die Privatführung zu vereinbaren.
Ein großartiges Projekt neigt sich also dem Ende zu. Daher möchte ich mich nochmals ganz herzlich bei allen bedanken, die das Projekt in so vielfältiger Weise unterstützt haben. Danke, dass Ihr einer freiberuflichen Archäologin Euer Vertrauen und so vielen spätantiken Kindern ein Bild geschenkt habt!