Eines vorweg, auch das Schokomuseum ist ebenso wie das Glasmuseum aus den dort genannten Gründen kein Museum. Auf Schautafeln wird zumindest ein bisschen etwas zur Geschichte der Kakaobohne erzählt. In Vitrinen liegen Formen, Geräte und Werkzeuge, die im Zusammenhang mit der Schokoladeherstellung zur Anwendung kommen.
Trotz der Bezeichnung erwartet man in einem Schokolademuseum aber primär, dass man gustatorisch auf seine Kosten kommt und das trifft zu. Schon beim Ticketkauf kann man an der Theke naschen. Danach sieht man in einem wenig attraktiv eingerichteten Vorführraum einen Film zur Firma Heindl und ihren Produkten. Im Ausstellungsraum gibt es eine Riechstation mit verschiedenen klassischen Schokoladezutaten. Mit einem Blasebalg erzeugt man Luft und kann somit die Essenz „erriechen“. Leider sind einige davon schon sehr in Mitleidenschaft gezogen, sodass die Lufterzeugung eingeschränkt möglich ist. Ferner sollten die Düfte erneuert werden, da sie schon recht ausgetrocknet sind. In einer Tastbox können Zutaten „begriffen“ werden und eine Infosäule präsentiert Quizfragen zum Thema Schokolade. Gelegentlich rauscht der Zuckersirup durch die Rohre der Fabrik, die mitten in den Raum integriert sind. Drei Schokobrunnen mit dunkler, weißer und Milch-Schokolade laden zum Verkosten ein. Danach geht man den Weg wieder zurück in die Eingangshalle und einen Stock hinauf zu den Produktionshallen. Dort sieht man Mitarbeiter live bei der Arbeit und kann sich weiterhin durch Heindl sowie auch Pischinger Produkte durchkosten. Mit dem Eintrittsticket erhält man Rabatt auf den Einkauf im Shop, der allerdings außerhalb des Museums ist.
Fazit: Möchte man einfach Schokolade naschen und ein Wiener Traditionsunternehmen besuchen, so ist man hier an der richtigen Adresse. Informationen und Schauobjekte wie ein Museum sie aufwarten sollte, sind jedoch unterdurchschnittlich vertreten. Erwähnenswert ist das Workshop-Angebot für Kinder und Erwachsene wie Malen mit Schokolade oder Konfektzubereitung. Zur Wegeführung ist zu bemerken, dass sie etwas unglücklich ist. Es handelt sich um keinen Rundgang, sondern man muss Räume passieren, die man vorher schon durchschritten hat.